Festliche Musik und ein herausragender Solist beim Jahreskonzert
Der Tradition folgend haben Jahreskonzerte unter Dirigent Frank Hertweck kein festes Thema. Zu unterschiedlich
sind die einzelnen Stücke, und dennoch bilden sie immer einen strukturierten Spannungsbogen und somit einen
"runden Abend" für unsere Zuhörer. In diesem Jahr eröffneten feierliche Klänge das Konzert: Der "Jupiter-Hymnus"
aus Gustav Holsts Orchestersuite "Die Planeten" beschreibt die majestätische Präsenz des größten Planeten unseres
Sonnensystems. Deutlich zierlicher und verspielter – und somit vor allem für die Holzbläser eine Herausforderung –
sind die Themen in der Ouvertüre zu "Der Kalif von Bagdad" von François-Adrien Boieldieu, einer eher unbekannten
und dennoch musikalisch sehr schönen französischen Oper aus dem Jahr 1800. Den Höhepunkt des ersten Konzertteils
bildete die Originalkomposition "Music for a Solemnity" des Niederländers Jan de Haan, einem populären Meisters
sinfonischer Blasmusik. Dieses Werk, dessen Titel man am ehesten mit "Musik für einen feierlichen Anlass"
übersetzen kann, präsentiert dem Publikum alle Klangfarben, zu denen eine moderne Blaskapelle in der Lage ist.
Im zweiten Teil durften unsere Zuhörer Kapitän Lemuel Gulliver aus Jonathan Swifts Roman
auf seiner Reise zu den Zwergen, Riesen, auf die Insel Laputa und ins Land der Houyhnhnms begleiten, musikalisch
umgesetzt von einem weiteren Meister moderner sinfonischer Blasmusik: dem Belgier Bert Appermont. Als Meister
am Marimbaphon hingegen erwies sich unser zweitjüngster Schlagzeuger Dominik Höfer, der beim Solostück "Mallet Man"
die Schlägel wirbeln ließ und, als wäre er ein alter Profi, keinerlei Nervosität, dafür aber ausgeprägte
Musikalität zeigte. Tosender Applaus war der Lohn, eine kleine Reprise des Stücks die logische Folge. Nach seiner
tollen Leistung durfte der Solist erst einmal durchatmen, für das Orchester ging es hingegen in den Endspurt:
"Das Phantom der Oper" darf zu Recht als Meilenstein der (noch recht jungen) Musicalgeschichte bezeichnet werden,
und kein anderes Arrangement für Blasorchester bringt die Atmosphäre des Originals so packend rüber wie die
Bearbeitung von Johan de Meij. Verstärkt durch Bernd Wetzel an Orgel und Synthesizer-Harfe durfte unser Publikum
in die düstere Welt der Opéra Garnier in Paris eintauchen. Wie wichtig gute Arrangements sind, zeigte sich auch
im letzten offiziellen Stück des Konzerts: "Michael!" Die Popsongs von Michael Jackson zeichnen sich bereits im
Original durch aufwändige Komposition und Produktion aus, klingen dabei aber höchst eingängig und sind jedem
Radiohörer bestens bekannt. Um diesen Stil auch bei einem großen Blasorchester nicht zu verfälschen, bedarf es
einer sehr guten Bearbeitung, und die verdanken wir dem Amerikaner Robert W. Smith. Nach den üblichen
Danksagungen durften sich die Zuhörer noch über zwei Zugaben freuen. Das wohl populärste Werk des russischen
Komponisten Dmitri Schostakowitsch ist der "Second Waltz" aus der "Suite für Varieté-Orchester", auch hier
stammte das Arrangement vom Niederländer Johan de Meij. Da uns beim Rockkonzert auf dem Rüttihof gegen Mitternacht
ein Gewitter überraschte, holten wir einen dort nicht gespielten Titel einfach in die Festhalle: Stefan Herp
sang, begleitet vom Blasorchester des Musikverein Zunsweier, den Karat-Klassiker "Über sieben Brücken" setzte
damit einen schönen Schlusspunkt unter einen gelungenen Konzertabend.
In Nächten wie diesen … passt einfach alles.
Als wir 2012 das Projekt MVZRockt! ins
Leben riefen, da wirkte das Event auf dem Rüttihof ein wenig improvisiert, das geben wir gerne zu.
Dennoch waren Erfolg und Zuspruch überwältigend, und somit war klar, dass wir das unbedingt wiederholen müssen.
In diesem Jahr setzten wir auf wärmeres Wetter im Juli, auf eine größere, überdachte Bühne und behielten das bei,
was 2012 schon gepasst hat: rockige Arrangements, motivierte Musiker, geniale Sänger und die unvergleichliche
Stimmung auf dem Bauernhof.
Zum Glück sagten unsere Gesangssolisten Anne Wolf und Stefan Herp sofort wieder zu, und wir nutzten die 13 Wochen
zwischen Kirchen- und Rockkonzert intensiv, um ein Programm von 20 Stücken zu erarbeiten. Gesangsnummern und
Instrumentalarrangements wurden bunt gemischt, um den Sängern auch mal eine Verschnaufpause zu gönnen. Die
Fanfare aus den Rocky-Filmen eröffnete den Abend und stellte gleich klar, dass es zwar auch leise Töne geben
würde, die Marschrichtung des Abends aber eindeutig "Rock" lautete.
Höhepunkte des Abends waren unter anderem "Like The Way I Do", gesungen von Anne und ein herrlich brachiales
"Get It On", mit dem Stefan das Publikum zum Kochen brachte. Natürlich haben wir auch Highlights aus dem
vergangenen Jahr übernommen, denn was wäre ein Rockkonzert ohne "Knocking On Heaven's Door" oder "Highway
To Hell"? Aber nicht nur betagte Rockklassiker begeisterten die Zuhörer, auch aktuellere Titel können mit
einem Blasorchester gut klingen, wie wir mit dem Kult-Hit "Narcotic" von Liquido oder mit "Valerie" von Amy
Winehouse bewiesen.
Bis zur Zugabe hielt das herrliche Sommerabendwetter, und irgendwie passten die Regentropfen dann doch zum
Schluss-Song: Mit der Hymne "Tage wie diese" von den Toten Hosen beendeten wir nach gut drei Stunden unser
Programm, doch das darauf einsetzende Gewitter konnte das Publikum nicht komplett vertreiben, der Abend war noch
sehr lang. In unserer Bildergalerie finden Sie zahlreiche schöne Fotos
(Danke an Nic und Claudia!). In der Badischen Zeitung ist ein
toller Artikel
erschienen, und das Offenburger Tageblatt
hat auch berichtet.
Wetter, Blasmusik, Stimmung – alles einwandfrei!
Der Sommer hat dieses Jahr wirklich lange auf sich warten lassen. Umso glücklicher waren wir, dass unser
Rathausplatzkonzert bei "Kaiserwetter" stattfinden konnte. Es war herrlich sonnig, nicht zu heiß, und viele
Besucher fanden sich in der Ortsmitte von Zunsweier ein. Der Nachmittag begann mit dem Unterhaltungskonzert
des Musikverein Ohsbach, bei dem Dirigent Andreas Stiglmeier selbst an der Tuba einspringen musste, weil ihm
sein Tubist erkrankt war. Dies tat der einwandfreien Leistung seiner Musiker aber keinen Abbruch.
Danach spielte das Blasorchester Berghaupten,
dessen Dirigent Christian Warth in Zunsweier nicht unbekannt ist, dirigierte er doch sieben Jahre lang
die Kapelle des MVZ. Unser Publikum genoss die beiden Konzerte und das herrliche Sommerwetter sichtlich,
labte sich an Grillwürsten und stillte den Durst mit Schorle, Bier und alkoholfreien Getränken. Bis in
die Dämmerung war der Rathausplatz gut besucht, wofür wir uns bei Ihnen und bei unseren Gastkapellen
herzlich bedanken. 64 schöne Fotos finden Sie hier in unserer Bildergalerie.
Kirchenkonzert 2013: eine tolle Leistung von Solisten und Orchester
Nachdem wir vor zwei Jahren endlich wieder ein Konzert in der St.-Sixtus-Kirche Zunsweier veranstalteten,
nutzten wir auch in diesem Jahr die besondere Atmosphäre und Akustik des großen Gotteshauses für eine
gute Stunde feierlicher Musik. Gut 300 Zuhörer nahmen unser Angebot an und und konnten ein von Dirigent
Frank Hertweck schön zusammengestelltes und überzeugend präsentiertes Programm genießen. Eine Bearbeitung
des bekannten Kirchenliedes "Lobe den Herren" erklang dabei zur Eröffnung des spätnachmittaglichen Konzerts.
Höhepunkte waren die L’Arlésienne-Suite Nr. 2 von Georges Bizet und das anspruchsvolle "Konzertstück für zwei Klarinetten" von Felix Mendelssohn-Bartholdy sein, bei dem die Solistinnen Kathrin Duregger und Lisa Obert ihr
Können zeigten. Rebekka Lang spielte das Querflöten-Solo im Menuett der L’Arlésienne. Ein weiteres Highlight war die Originalkomposition "The Eighth Candle", die Szenen des jüdischen Hanukkah-Festes beschreibt und von vielen
Zuhörern als beeindruckendstes Stück angesehen wurde. Vielen Dank für Ihren Besuch und die Spenden!
Ende Juni hat unsere Vorstandschaft einen Scheck über 500 EUR an das Haus Maria
Frieden in Oberharmersbach übergeben. Sr Beate Maria Vetter erzählte sehr anschaulich von der wertvollen und immer
wichtiger werdenden Arbeit des Hospizes und bedankte sich mit einer Führung durch das Haus. Das Haus Maria Frieden ist
ein Hospiz und Pflegeheim, das vor allem AIDS-Kranke auf ihrem letzten Lebensabschnitt begleitet und eine moderne
Paliativmedizin bietet. Diese Einrichtung haben wir mit unserem Kirchenkonzert gerne unterstützt.